Lesematerial für diejenigen, die das Campingleben lieben

Text: Sven Furuly, Foto: Amp.net
Wohnmobil- und Caravan-Magazin, Nr. 5 Oktober

Kompakte Reisemobile gewinnen neue Käufer

Das Wachstum der internationalen Reisemobilindustrie lässt sich nicht durch Lieferschwierigkeiten und hohe Rohstoffpreise aufhalten. Vieles spricht dafür, dass die Pandemie große Käuferschichten veranlasst hat, in diese Urlaubsform zu investieren. Ein Trend, der auch Bürstner veranlasst, die Modellpalette zu erweitern.

Es ist ein Paradoxon. Durch eine mehrjährige Pandemie war das Interesse an dieser Urlaubsform europaweit so groß wie nie zuvor. Gleichzeitig sorgt die Pandemie für eine Reihe von Engpässen bei der Produktion von Wohnwagen und Reisemobilen. Am schwierigsten ist die Situation für die Autohersteller – die tagtäglich vor großen Herausforderungen stehen, um die Produktion normal laufen zu lassen. Die Folge: Rolling Chassis, Vans und Boxcars, die als Ausgangsbasis für verschiedene Reisemobil-Kategorien dienen, sind Mangelware. Das bedeutet auch höhere Stückpreise.

"Norwegische" Serie

Die deutsche Marke Bürstner ist den Lesern der Zeitschrift Bobil & Caravan kaum unbekannt. Das Unternehmen wurde bereits 1924 gegründet und ist heute ein wichtiger Bestandteil der großen Erwin Hymer Group. Sowohl Wohnwagen als auch Wohnmobile gehören zu den beliebtesten Marken in Norwegen und ein großes Händlernetz erstreckt sich über das ganze Land. Die Elegance-Baureihe stellt die geschmackvolle und großzügige Alternative für Käufer von voll- und teilintegrierten Reisemobilen dar, während die Van-basierten Baureihen Campeo und Eliseo für den stetig steigenden Absatz der kompakten und wendigen City-Reisemobile stehen. Nun folgt dieser Reisemobil-Kategorie eine weitere Baureihe: Bürstner Lineo.

Ford Transit

Im Gegensatz zu den bestehenden Linien, bei denen Bürstner von Fiat und Citroën ausgeht, basiert die neue Linie auf dem Ford Transit. Zunächst wird nur ein Grundriss mit dem 590 Meter langen Modell C 5,98 angeboten. Die ersten Lieferungen erfolgen im September. Die Basismodelle sind mit einem 2-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 130 PS ausgestattet. Fahrerassistenzsysteme wie Seitenwindstabilisierung und Traktionskontrolle sind serienmäßig. Der Wohnbereich folgt einem traditionellen Layout, und wenn wir die Schiebetür auf der rechten Seite des Autos öffnen, ist das erste, was uns begegnet, der Küchenbereich. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Sitzecke und ein Badezimmer, ganz hinten das Querdoppelbett. Ein Doppelboden sorgt für thermischen Komfort und frostsichere Installationen. Weitere Varianten sind derzeit nicht anwendbar.

Auch die Eliseo-Reihe hat ein brandneues Mitglied bekommen. Das Modell C 644 kann ein ganz anderes Layout bieten. Dieses kompakte City-Wohnmobil hat eine C-förmige Sitzgruppe im Heck des Autos. Darüber befindet sich ein Hubbett für die Nacht. Die Sitzecke kann auch in zwei Betten umgewandelt werden. Bad und Küche befinden sich im vorderen Bereich des Wagens und eine spezielle Konstruktion macht es möglich, den Esstisch auch im Freien zu nutzen. Es kann zwischen vier verschiedenen Grundrissen gewählt werden. Die Länge des C 644 beträgt 6,4 Meter und das Modell basiert auf dem Fiat Ducato Kastenwagen. Eine Hochdachversion des C 644 ist nicht geplant.

Mehr Ausrüstung

Ein Blick auf die Preise in Deutschland kann den Eindruck hinterlassen, dass beim Import nach Norwegen ein deutlicher Preisaufschlag anfällt. Schaut man sich die Serienausstattung der verschiedenen Modelle genauer an, ändert sich das Bild schnell. Details wie Markisen, Jalousien im Fahrerhaus und sogar eine Treppe, die den Zugang zum Wohnbereich erleichtert, sind Sonderausstattungen. Für den skandinavischen Markt bestimmte Modelle sind mit verschiedenen Paketen und Ausstattungs-Upgrades ausgestattet, die ein deutlich einsatzbereiteres Reisemobil darstellen. Die Bedeutung, Wohnmobile anbieten zu können, die zu Euro-Preisen wie 49 NOK und 900 NOK inseriert werden können, ist auf dem Kontinent wesentlich wichtiger als in Norwegen. Aber mit der gewünschten Ausstattung sind die internationalen Preise den norwegischen deutlich ähnlicher.

Mehr Alternativen

Wenn wir unseren Blick zunächst auf die Aktivitäten von Bürstner in Europa richten, müssen wir auch kurz die großen Investitionen dieser Marke in die kleineren und kompakteren Camper-Vans erwähnen. Auch hier wird die Stellantis-Gruppe (Citroën, Peugeot, Fiat) von Ford als Lieferant von Transportern zum Ausbau zu Reisemobilen mit verschiedenen Hochdachformen herausgefordert. Auch hier liegt die Erklärung in Komponentenknappheit, Rohstoffknappheit und damit reduzierter Lieferfähigkeit der Autofabriken. Dies hat Bürstner dazu veranlasst, ganz andere Alternativen in Betracht zu ziehen – etwa den Nissan NV 200 und den Hyundai H1. Allerdings ist ein Umstieg auf neue Grundmodelle anspruchsvoll. Neue Befestigungen für Möbel, neue Schablonen und geänderte Türöffnungen stellen einen sehr zeitaufwändigen und teuren Prozess dar, bevor ein neues Modell Realität werden kann.

Lassen Sie sich Trinkgeld geben

Registrieren Sie sich hier und erhalten Sie Informationen, wenn wir noch spannenderes Lesematerial veröffentlichen.

Unser Partner

Durch unsere tolle Zusammenarbeit mit Norsk Bobil og Caravan Club dürfen wir spannende Artikel veröffentlichen, die in Ihrer Mitgliederzeitschrift erscheinen. Die Artikel von NBCC werden erst einige Zeit nach der Verteilung des Mitgliedermagazins digital verfügbar sein. Die Mitgliederzeitschrift und eine Reihe weiterer Vorteile können Sie sich bequem per sichern Werden Sie für Sie mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen Mitglied in Norwegens größter und ältester Interessenvertretung.