Rekordzahl an Campingübernachtungen im Jahr 2021
Nach dem Pandemie-Shutdown in Norwegen im März 2020 konnten sich nur wenige vorstellen, wie lange dieser andauern und welche wirtschaftlichen Folgen er für die Campingbranche haben würde. Viele Caravan- und Reisemobil-Importeure reagierten mit Sparmaßnahmen und Stornierungen von Bestellungen, als sowohl das traditionelle Osterfest als auch der anschließende Saisonstart ausblieben. Doch schon zur Pfingstzeit begann sich nach und nach etwas zu ändern. Es zeichnete sich immer deutlicher ab, dass es weiterhin strenge Reisebeschränkungen ins Ausland geben würde, und somit wurde Norwegen als Urlaubsziel so relevant wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Infektionsschutzmaßnahmen auf den Campingplätzen
Viele norwegische Campingunternehmen sind Mitglieder von NHO Reiseliv, einer wichtigen Dachorganisation für die gesamte Tourismusbranche in Norwegen. Als sich im Sommer 2020 die ersten Anzeichen dafür zeigten, dass sich die Gesellschaft für Reise- und Urlaubsentwicklungen in Norwegen öffnen würde, erstellte NHO Reiseliv schnell einen Branchenleitfaden für Maßnahmen zur Infektionskontrolle auf Campingplätzen. Nachdem die Richtlinien und der Leitfaden in Kraft getreten sind, hat sich die Campingbranche ihnen treu ergeben, und die Gäste haben die Campingplätze als sichere Unterkunftseinrichtungen wahrgenommen. Durch die Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen im Leitfaden wird sichergestellt, dass die Betriebe alle gesetzlichen Vorgaben befolgen und den Betrieb der Campingplätze sowohl für Mitarbeiter als auch für Gäste so sicher wie möglich gestalten. Gerade diese Verantwortung für die Pandemie-Herausforderungen machte den Norwegern schnell klar, dass ein Norwegen-Urlaub mit Wohnwagen oder Wohnmobil eine ebenso sichere wie gute Urlaubsalternative wäre.
Guter Einblick in unsere Reisegewohnheiten
In Norwegen gibt es etwa 950 Campingplätze. Diese sind über das ganze Land verteilt und variieren von kleinen Anlagen mit einfachem Standard bis hin zu großen Anlagen mit diversen Service- und Sanitärgebäuden, sowie der Möglichkeit zur Entleerung der Klärgrube und Anschluss an Strom und WLAN. 932 dieser Campingplätze sind statistikpflichtig und tragen so ebenso zu einem guten Bild der Reisegewohnheiten und der Entwicklung der Campingbranche bei wie Hotels und andere Unterkünfte. In den letzten sieben Jahren gab es ein stetiges Wachstum, wobei 2016 und 2019 zwei ausgeprägte Spitzenjahre waren. Ganze 7,5 Millionen Übernachtungen wurden 2019 auf Campingplätzen, in Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen oder Campinghütten registriert. Das sorgte natürlich für große Spannung, wie sich das Pandemiejahr 2020 für die vielen Unternehmen im Camping entwickeln würde Industrie.
Ein überraschend gutes Jahr
Der Sommer 2020 ist gut angelaufen und vergleicht man die Beherbergungszahlen im Juli, so liegen diese um 40 % über dem Vorjahr. Gleichzeitig zeigt ein Rückblick, dass viele Campingplätze im Jahr 2020 fast ausschließlich Norweger als Urlauber hatten. Viele Norweger kauften 2020 ihr erstes Reisemobil, aber der Gesamtumsatz ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr dennoch zurück. 2001 neue Reisemobile wurden auf norwegischen Straßen zugelassen, was einem Ausfall von 6,4 % entspricht. Ein Großteil des Rückgangs ist darauf zurückzuführen, dass die Hersteller Corona-Maßnahmen einführen mussten, die die Produktionsrate reduzierten, sowie die Tatsache, dass viele Zulieferer der Industrie längere Lieferzeiten erhielten. Dies führte zu einem Mangel an Reisemobilen auf dem norwegischen Markt. Der Verkauf von gebrauchten Wohnwagen und Wohnmobilen war jedoch groß – und hilft, die guten Besucherzahlen auf norwegischen Campingplätzen im Jahr 2020 zu erklären.
Große Vorfreude auf die Saison 2021.
Kaum jemand hätte gedacht, dass die Corona-Pandemie bis ins Jahr 2021 andauern würde. Ein Rückblick auf die Reisemobilverkäufe 2021 zeigt deutlich die Probleme der Hersteller mit ihren Auslieferungen. Die Statistik des Verkehrsinformationsrates (OFV) zeigt, dass im gesamten Jahr 1734 nur 2021 Reisemobile neu zugelassen wurden. Das ist ein Ausfall von satten 13,3 % gegenüber 2020. Damit sind drei „magere Jahre“ Fakt, und Wir müssen in die Jahre 2016, 2017 und 2018 zurückgehen, um das Wachstum des Marktes zu sehen. Im Jahr 2018 wurden mehr als 2500 Wohnmobile verkauft, und diese Unterschiede bei Importen und Verkäufen bedeuten einen jährlichen Umsatzrückgang von mehr als einer Milliarde NOK. Ausbleibende Lieferungen der Hersteller, ein starker Preisanstieg und eine unglückliche Wechselkursentwicklung sind insgesamt die Gründe für den massiven Absatzausfall.
Die Ausländer kehrten zurück.
Für die Campingplätze war 2021 ein gutes Jahr. Im Juli, dem Jahr mit den meisten Übernachtungen, wurde ein neuer norwegischer Rekord aufgestellt. Erstmals wurden in einem Monat mehr als 3 Millionen Übernachtungen auf norwegischen Campingplätzen verzeichnet. Ein Rückblick zeigt, dass Norweger fast 90 % der Gäste ausmachten, aber dass 2021 auch das Jahr war, in dem Ausländer begannen, in den Urlaub nach Norwegen zurückzukehren. Viele Campingplatzbesitzer glauben fest daran, dass Camping in den kommenden Jahren unter den Norwegern immer beliebter werden wird. Vor allem viele junge Menschen haben diese Urlaubsform für sich entdeckt. Der enge Kontakt zur Natur, Essen und Trinken auf kurzen Wegen sowie eine einfache Logistik und Planung machen den Campingurlaub attraktiv. Wir drücken die Daumen für weiteres Wachstum und viele gute Erfahrungen im Jahr 2022.
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